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Webmaster Otto Pirzl:
Die Homepage EUROPA STEHT AUF DEM PRÜFSTAND.
Illustrieren heißt
nicht nur mit Bildern und
Fotos geschriebene
Darstellungen,
Freunde, Feinde und
Neider sind die erwartete Reaktion. Dabei darf ich ohne zu übertreiben die
Anzahl der freundlichen bis restlos übereinstimmenden bisherigen
Einsendungen als die große Mehrheit erkennen. Doch es erscheint mir nun in
den derzeit so hektischen Tagen wichtig, einige ergänzende, gesetzlich
abgestützte und demokratische
weitere Fakten vorzulegen.
Meine Generation, die
Generation der älteren Menschen neigt zu oft dazu „ Geschichten von früher
„ anders zu sehen und zu erzählen, als sie sich tatsächlich ereignet
haben. Darum sehen viele Staaten in der Welt auch mit überzogener Schärfe
auf unseren Staat. Als ob das wiedererstandene Österreich die Niederlage
des 2. Weltkrieges, die
nationalsozialistische Zeit wieder wettmachen oder gar aufwecken
will. Alle Staaten, die uns
jetzt so sehr beobachten irren, es liegt nicht in der Natur der
Österreicher Revanchegedanken zu haben. Österreich hat genug selbst
gelitten und erlitten. Darum habe ich das Hauptgewicht in der Homepage auf
die JUGEND gesetzt, auf die
Jugend, die doch ob in Österreich oder in jedem anderen Land für all die
Grauen und Verbrechen des Krieges und der nationalsozialistischen Zeit
mitverantwortlich gemacht wird. Der „ Aufruf an die Jugend in Europa“ ist
in 5 Sprachen erstellt worden und hat ein überwältigendes Echo bei der
Jugend in ganz Europa gezeigt.
In der heutigen Zeit
leben wir in einer Gesellschaft der bereits überentwickelten
Leistungsmotivation. Das Wort Motivation wird heute sehr strapaziert. Wer nicht erfolgsmotiviert ist,
kommt zu nichts. So schaut es doch in Europa aus. Eine Leistungsmotivation
ist der Beweggrund etwas zu tun, etwas anzustreben. Doch die Motivation
allein ist etwas anderes, sie dauert länger und wirkt auf den Menschen
ein. Ein Erfolgserlebnis wird
wie ein Zugpferd, heute sagen wir, wie ein ganz starker Motor, den
Menschen dazu bringen, alles zu tun um ein abgestecktes Ziel zu erreichen. Mit Motivation soll auch die Homepage Europa das
vorgenommene Ziel erreichen:
Evolution ( in der Evolutionstheorie erkennen wir die Überzeugung,
dass die Weltentwicklung fortschreitet) in diesem Wort ist die Zielsetzung
ohne jede Aggression verbunden. Aggression ist immer ein Angriff, ein
Aggressor greift an. Wer in Österreich eine Aggression,
einen gefährlichen Aggressor sieht, irrt nicht nur, sondern verkennt die
grundsätzliche Lage völlig.
So kennen wir sogar Aggressionen bei Kindern, die sogar böse werden
können. So finden wir auch Aggressionen bei Erwachsenen, doch die werden
meistens doch gesteuert durch Einsicht und Vernunft. Wir bringen unseren Nachbarn mit
dem wir einen Streit haben
nicht um, sondern werden immer wieder versuchen irgendwie mit ihm
auszukommen. Die Verhaltensforschung hat sogar herausgefunden, dass wirt
alle Aggressionen haben, ja sogar haben müssen, es sei denn wir sind nicht
normal. Das Entscheidende, das worauf es allein ankommt, ist die innere
Festigkeit, die psychische Stabilität und Ausgewogenheit. Erst wenn diese
Steuerungen ausfallen kommt es zur Gewalttätigkeit, zum offenen Streit.
Beim Einzelmenschen aber auch bei
Staaten. In unserer Zivilisation ist jedoch meine Einstellung die, dass eine solide, ehrliche
Beweisführung und Begründung, immer noch angenommen wird. Wenn ich als
Einzelperson stichhaltige Gründe vorlegen kann und diese dann auch
noch den anderen Menschen
damit überzeugen kann, habe ich gewonnen. So frage ich mich nun: warum
sollte es bei Staaten anders sein. So ist es für mich nicht verwunderlich,
dass ich besonders bei den vielen jungen Menschen mit dieser, meiner
Einstellung, Verständnis und jeden Zuspruch bekomme.
Politische
Bildungsarbeit für unsere Jugend. So meine Forderung in der Homepage
Europa im Herbst 1999. Bei
den bisher erreichten persönlichen Kontakten und Gesprächen mit jungen Menschen, und zum Teil auch
mit Bürgern aus allen Parteirichtungen habe ich mich auf wertvolle
Informationen stützen können. Zu danken habe ich hier dem BMUK Servicestelle für
politische Bildung und der Universität Graz, Institut für öffentliches
Recht, Politikwissenschaft und Verwaltungslehre, Herrn Univ.-Prof.
Dr. Dietmar Pauger für eingehende und informierende
Unterlagen.
Auszugsweise lege ich
nur 3 Punkte heute zur Kenntnisnahme und Anregung zu Diskussionen vor:
1.) Österreich und die
europäische Integration
2.) Rechtsquellen und
Rechtserzeugung in der EG
3.) Gemeinschaftsrecht und
österreichisches Wirtschaftsverwaltungsrecht
Zu 1) Österreich und
die europäische Integration.
Entwicklung der europäischen Integration.
Der Gedanke einer
politischen Einigung Europas und der Bildung eines europäischen Staates
hat eine lange Tradition. Schon im Kaisertum des Mittelalters und im
Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation finden sich Elemente einer
übernationalen europäischen Staatsidee auf christlicher Grundlage. Starken
Auftrieb hat der Europagedanke im 20. Jahrhundert nach den Erfahrungen
zweier Weltkriege, die beide von Europa ausgegangen sind, bekommen. Die
Entwicklung in die Richtung einer europäischen Integration ist
schrittweise und in vielerlei Formen erfolgt. Besonders hervorgehoben
seien der Europarat, die EFTA und die EU.
Zu 2) Rechtsquellen
und Rechtserzeugung in der EG.
Grundzüge des Rechts
der Europäischen Union.
Mitwirkung nationaler
Parlamente:
Um der Entmachtung der
nationalen Parlamente durch die Übertragung von Rechtsetzungsbefugnissen
an die EG entgegenzuwirken, haben einige Mitgliedstaaten die
Einflussmöglichkeiten ihrer Parlamente auf das Verhandlungs- und
Abstimmungsverhalten ihrer Vertreter im Rat (idR die Minister ) besonders erhöht.
In einzelnen Ländern, z.B. in der BRD und in Österreich, kam es dadurch zu
einer historisch beispiellosen Gestaltungsmacht der nationalen Parlamente
in „ auswärtigen Angelegenheiten „ ( Anmerkung: Die
Anführungszeichen sollen andeuten, dass die Charakterisierung in den EG
mit ihrer Kompetenzfülle und ihren Rechtsetzungsinstrumenten bereits
anachronistisch wirkt. Gerade die Staatsähnlichkeit der
Aufgabenwahrnehmung durch die EG und damit die Verwandtschaft zu „inneren
Angelegenheiten“ ist wesentliches Motiv für die Text erörternde
Entwicklung. Wie immer man die europarechtliche Komponente dieser neuen
Mechanismen beurteilt, für die parlamentarische Legitimation
völkerrechtlicher Aktivitäten der Exekutive handelt es sich zweifelsfrei
um eine wichtige Entwicklung.), die traditionell federführend von der
Exekutive gestaltet werden und nur schwacher parlamentarischer
Beeinflussung unterliegen. Es ist dies ein Versuch, die demokratische
Legitimation der Rechtserzeugung in der EG zu erhöhen, und zwar mittelbar
durch die Legitimation der nationalen Parlamente.
Institutionelle
Grundlagen.
Österreich ist seit
1.1.1995 Mitglied der Europäischen Union ( EU ). Die EU ist eine
Art Dachorganisation, die auf drei „Säulen“ ruht. Die wichtigsten dieser 3
Säulen bilden nach wie vor die drei Europäischen Gemeinschaften EG, EAG, und EGKS.
Die maßgeblichen
Rechtsvorschriften zur Errichtung des Binnenmarktes finden sich in den
Verträgen, mit denen die drei Gemeinschaften geschaffen wurden,
bzw. im Recht, das von Organen der Gemeinschaft auf der Grundlage dieser
Verträge erlassen wird.
Die 3 Säulen der EU
und der Verträge.
Die Europäische
Union ( EU ) wurde mit dem Vertrag von Maastricht geschaffen.
Sie bildet eine Art Dachorganisation, die die folgenden drei Säulen
umfasst :
-
a) Die drei
Gemeinschaften Europäische Gemeinschaft ( EG ).
Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS);
b) Die Gemeinsame
Außen- und Sicherheitspolitik ( GASP ) ;
c) Die
Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres (ZBJI).
Während – die bereits
älteren - drei Gemeinschaften
jeweils eigene Rechtspersönlichkeit besitzen, bildet die EU keine neue
Gemeinschaft und besitzt auch nicht Rechtspersönlichkeit. Sie ist vielmehr
eine auf herkömmlicher zwischenstaatlicher Basis eingerichtete
Zusammenarbeit, die insbesondere die institutionellen Voraussetzungen für
die Durchführung der GASP und der
ZBJI schafft.
Verklammert wird sie durch für alle Zusammenarbeitsbereiche ( inklusive
der drei Gemeinschaften)
einheitliche Organe ( Rat, Kommission, Europäisches Parlament, etc. ) Ziel
ist das einer „ immer engeren Union der Völker Europas „, dh. einer
politischen Einigung Europas.
Mit diesen Auszügen
will die Homepage Europa der Jugend, aber auch vielen Bürgern in
Österreich Grundinformationen und Diskussionsunterlagen
bereitstellen.
Während ich das hier
schreibe, ist das Gerangel um Österreich noch immer im vollen Gange. Doch
tauchen bei allen Gesprächen mit den Bürgern immer wieder Begriffe in
diesem Zusammenhang auf, und Stichproben bei meiner unmittelbaren Umgebung
bestätigen, dass kaum jemand weiß, was sie tatsächlich bedeuten. Darin
liegt auch der Grund meiner Behauptung, dass die Mehrheit aller Bürger
keine „Grundlagenforschung“ bei Wahlen betreibt, sondern aus dem Empfinden
und dem allgemeinen Gefühl heraus
zu den Wahlen geht. Information an alle Bürger, vor den Wahlen und
keine utopischen Wahlversprechen – nur so können wir mündig werden.
Webmaster
Otto Pirzl:
An die JUGEND IN EUROPA!
Ohne eine Einschaltung
der Österreichischen Bundesregierung, allein auf mich als privater
Rufer gestellt, bekomme
ich so viele Zuschriften und
Telefonate von Euch aus ganz Europa, dass ich alle Hände voll zu tun habe
um zu antworten, um den Kontakt zu pflegen.
Meinen heutigen Ruf an
Euch, darf ich mit einem Satz eines griechischen Freundes beginnen
und mit dem Gedicht
"Österreichische Trilogie „ von Rudolf Henz, schließen .
"Otan
enaV anqrwpoV oneireuetai monoV tote auto einai mono ena oneiro ,
otan polloi anqrwpoi oneireuontai mazi tote auto einai h arch miaV neaV
pragmatikothtaV"
"Wenn ein Mensch allein träumt ist das nur ein Traum, wenn viele Menschen gemeinsam träumen ist das der Anfang eine neue Realität"
Lassen wir uns nun also in dieser
turbulenten Zeit von Rudolf Henz zu uns selbst, zu einem vollkommeneren
Österreich und ein geeintes Europa und damit in eine friedlichere Welt
hinüberführen :
„Nur durch unser Sein versöhnen
Wir die Mächte, die uns jagen.
Aber seid, seid endlich selber,
Wie es Österreich verdient!
Auch im kleinen Haus
nicht kleinlich,
Auch im Elend nicht
nur Kläger,
In der Fülle nicht nur
Krämer
Ohne Geist und ohne
Herz.
Zankt euch, doch bewahrt das Antlitz!
Seht im Winkel noch das Ganze,
In der Schande noch die Ehre,
In der Torheit noch den Geist.
Und den Menschen mit
der Welt,
Auch mit dieser
hassverseuchten
Kranken Erde zu
versöhnen,
Wagt es! Euch
gelingt`s vielleicht.
Starrt ihr nicht nach
überlebten
Trümpfen, spielt ihr
nicht auf fremden
Geigen nach verbrauchten
Noten,
Seid ihr anders, seid
ihr`s kühn.
Baut mit Leben! Heißt
die Dichter
Nicht verstummen, wenn
sie eure
Träume singen und euch
größer
Sehen, als ihr
scheinbar seid!“
( Euer Webmaster Otto Pirzl ) Graz, 22. Februar
2000
Webmaster Otto Pirzl:
Als Zeitzeuge der Ereignisse im vorigen Jahrhundert
und aus erlebter Geschichte rufe ich allen Europäern zu:
Wenn auch noch mancher Schutt, besonders in den Seelen, wegzuräumen ist, so bleibt doch die Hoffnung da, Vertrauen in die Zukunft, ein Wiederaufwachen großer, geschichtlicher Zusammenhänge, höheres Walten und Auferstehung zu neuer Größe in Europa, die vorerst nur zu ahnen ist. Fact: In der Zeit, in der bei österreichischen Bürgern, aber auch in manchen europäischen Staaten an der Grundidee des Europagedankens gerüttelt und vereinzelt auch Zweifel aufkommen lassen, in dieser Zeit der drohenden Gefahr eines Stillstandes, wenn nicht sogar Rückschrittes, habe ich aus meiner innersten Überzeugung heraus Fakten in den vorangehenden Seiten in den Raum gestellt. Tatsachenmeldungen, Tatsachenmeinungen von so bedeutenden Österreichern und Vordenkern einer Europäischen Einheit, wie sie nicht klarer gesagt werden könnten. Fakt ist: Die österreichische Berufung in Europa ist kultureller und völkerverbindender Art, sie entspringt eigenen Wurzeln aus blutmäßiger , vielseitiger Veranlagung seines geschichtlich gewordenen Volksbewusstseins; sie ist ihrer selbst willen da und unbegrenzt. Zwischen zwei Polen webt das bunte Weltbild der Geschichte, zwischen dem ewigen Sein und dem materiellen Gestaltwandel. Aus dem Spannungsverhältnis zwischen beiden: Geist und Stoff, ihrem Polarisationsgesetz ergibt sich Schicksal, Krise, Wende oder, was im Griechischen dasselbe ist: Geschichte.
Homepage EUROPA und die EU!
Querschüsse erfordern
eine Stellungnahme der
Homepage Europa.
Fernsehen, Presse,
Rundfunk und Politik als Meinungsmacher im Blick:
„ Allein gegen Europa, Österreich in der Krise; Wie kommen wir aus dem Boykott-Eck?, Österreich und Europa, Regierungsbilanz, EU-Krise, bis Regierungskonflikt mit der EU „! Solche und ähnliche Themen werden pausenlos besprochen, kritisiert, verbreitet und führen damit auch zu einer Verunsicherung der Bürger in Österreich, aber leider auch damit in ganz Europa.
Die Homepage Europa hat seit dem
ersten Erscheinen im Internet im Juli 1999 dagegen eine einzige und
unveränderte Linie zur EU beibehalten. Die Kontakte mit Bürgern in meiner
Heimat, aber auch mit anderen Europäern
( wobei ich Österreich
natürlich als Europäer einbezogen wissen will) haben mehrheitlich die
positiven Seiten, die tiefe Einstellung des Webmasters zur EU behalten und
dafür danke ich allen meinen Korrespondenten in Europa. Natürlich sind diese Themen nicht
spurlos im Sande verlaufen, sondern haben nur zu verstärktem Kontakt
geführt. Stellvertretend für viele Anfragen stelle ich heute nochmals fest:
1)
In
diesem neuen Jahrtausend werden die Staaten Europas nur bestehen bleiben,
wenn sie zusammenrücken.
2)
Österreicher waren im
Jahr 1999 nur 29 Prozent für die Osterweiterung und mit heutigem Tag sind
es immerhin 35 Prozent. ( Nur Frankreich hat mit 34 Prozent Zustimmung das
Schlusslicht in Europa )
3)
In unserer
pluralistischen Welt besteht
die große Gefahr, dass wir das Kind mit dem Bade ausschütten. Zu leicht
wird das einigende Band des eigentlichen Europagedankens gefährdet.
4)
Das Geschichtsbild,
die Geschichtsauffassung aller europäischen Staaten bedarf noch der
Aufarbeitung und Neuerung. Alle Bürger Europas, ohne Ausnahmen, sind zu
sehr in einem geschichtlichen
Beharrungsgesetz, einem Trägheitsgesetz verfangen . Hier liegen aber auch
die Wurzeln für ein
„Aufeinander zu gehen, Aufeinander- Verstehen und damit
voraussetzend das
Miteinander-Verzeihen.
Diese Punkte, meine
lieben Freunde in Europa, sollen und werden in breiten Diskussionen zu
besprechen, zu befolgen sein, wenn wir alle Bürger in Europa das große
Ziel eines vereinigten, friedlichen, demokratischen Europas gestalten und
erleben wollen. Auch hier rufe ich besonders wieder die Jugend Europas
auf, seid Beispiel und Vorbild, Eure Kraft und Euer Glaube sind doeh
die Fundamente eines neuen
Europas.
All diese Ansätze könnt und solltet ihr im Wettbewerb „
Heimat mit Blick auf Europa „ zielgebend einbauen.
Euer Webmaster
Otto
Pirzl
Der 2. Weltkrieg und
seine geschichtlichen Ursachen.
Veränderungen,
die sich nach dem Ausgang des 1. Weltkrieges von 1918 bis 1938
Österreich kämpfte in
diesen Jahren im eigenen
Inneren einen schweren politischen Kampf gegen Liberalismus und
Nationalismus und einen bitteren wirtschaftlichen Kampf. Auf politischem
Gebiet waren die beiden Faktoren, die als „ Freiheit „ und „ Nation“ noch immer aus der
Französischen Revolution stammen.
In Paris und in Berlin wurde ein Völkerrecht gelehrt und
praktiziert, wonach es eigentlich ein Recht zwischen den Völkern nicht
mehr gab, sondern alles auf Macht und Gewalt beruht,
Schon Jahre vor dem 2. Weltkrieg herrschte das bange
Vorgefühl einer sich
anbahnenden Katastrophe. Dazu kam das Gerede vom „ Zerfall Österreichs,
vom Anschlusswillen Österreichs an das 3. Reich „. Auch die Parlamente
waren dabei nicht ganz unbeteiligt. Fragte man die Völker: Warum helft ihr
einander nicht, warum streitet ihr?“ so gab es überall die Antwort: „ Das
tun doch nicht wir, das tun unsere
Abgeordneten. Europa war in dieser Zeit schon gespalten.
„ Ohne Dank scheiden
wir aus diesem Staate...“ lautete eine Erklärung der provisorischen
Nationalversammlung, die am 12. November
1918 die Republik ausrief und „
Deutsch - Österreich „ als Bestandteil der
deutschen Republik erklärte. Der Friede von Saint
German 1919 machte diese Anschlusserklärung unwirksam. Der erste
Verfassungsartikel Neuösterreichs bestimmte: „ Alle öffentlichen Gewalten
werden vom Volke eingesetzt.“ Der Lebensstandard der Arbeiterschaft wurde
zwar gehoben, zugleich aber durch einseitige revolutionäre Lohn – und
Steuerpolitik die Produktion überlastet und gelähmt und ferner durch
Inflationswirtschaft der kaufkräftige Mittelstand verarmt. Das
Arbeitslosenheer wuchs rapid zu Lasten des Staates, dessen Schwächung, ja
Auflösung und Umwandlung in die utopische Weltbeglückungsform des
Kommunismus marxistisches Parteiideal sind. Diese Arbeitslosigkeit und Not
brachte bolschewistische Erscheinungen hervor, die in der Erstürmung und
Zerstörung des Justizpalastes
im Juli 1927 ihre Höhepunkte überschritten. Orientierungsziel war
dabei Moskau, wo Weltbeglückung mit Massenmord, Hungersnot, Fünfjahrplan
und Weltrevolution betrieben wurde, zugleich mit Ausrottung aller
religiösen Instinkte, um in das Nichts den Bolschewismus als Religion zu
setzen.
Ohne das
Vorhandensein einer
konservativen, staatserhaltenden Partei, von 1922 bis 1929, wäre
Österreich verloren gewesen. Seipel wurde zum Retter des Staates, an
dessen Lebensfähigkeit selbst die Umsturzpolitiker nicht mehr glaubten und
dessen Aufteilung im Völkerbund
stillschweigend beschlossen schien. Als Mann der Kirche, und
Staatsmann römischen Formats vermochte er das Vertrauen der Mächte zu
gewinnen. Seine erste große Tat war die Sanierung der Währung. Er glaubte
an die Demokratie. Die
Kontinuität Österreichs erhalten zu haben, bleibt das historische
Verdienst Seipels. Trotzdem schien der Besttand Österreichs wirtschaftlich
und politisch, nach wie vor bedroht. Viele sehen das Heil in einer
„Diktatur“. Der Austromarxismus kommt immer mehr in den radikalen
Kurs von Moskau. Gegen diesen
Kurs der roten Internationale erhebt sich der radikale Nationalismus.
Er hat seine
engstirnige völkische Ideologie entwickelt, die das Geschicht -, Kultur –
und Staatsvolk Österreichs leugnet, ihm nur Stammescharakter zuerkennt und
alle Deutschen in einem nationalen Einheitsstaat vom Geiste eines
Fridericus Rex und Bismarck als „ Drittes Reich „ vereinigen will. Der in
Braunau am Inn geborene Adolf Hitler bildet aus den zwei Gegenpolen seine
Synthese vom „ Nationalsozialismus „, der die
radikalen Züge beider Richtungen trägt und in Deutschland die Macht an
sich reißt, wo er durch seinen Gleichschaltungsterror sich als nationaler
Bolschewismus entpuppt, den er als internationale Form zu bekämpfen
vorgibt.
Das Programm des Nationalsozialismus
ist in Hitlers Buch „Mein Kampf“ erschienen. Als Weltanschauung neigt der
Nationalsozialismus zum Kulturkampf, zum Heldentum, gemäß seiner Herkunft,
im grundsätzlichen Unterschied zum Faschismus. Die ungeistige
Aggressivität der Gleichschaltung schien auch nach außen hin bedrohlich
und brachte das
„ Dritte Reich „ wirtschaftlich und
politisch in die üble Lage der gänzlichen Isolierung und Einkreisung. Auch
Österreich, der letzte und einzige Freund Deutschlands, sollte durch
nationalsozialistischen Parteienterror, durch Lügen – und Hetzpropaganda,
durch eine Tausend – Mark – Sperre und Bombenanschlägen ausgehöhlt und
gleichgeschaltet werden.
Der Boden war von der
Untergrundpartei gut vorbereitet. Das österreichische
Geschichtsbewusstsein ziemlich erloschen. In den Schulbüchern wird der Name
Österreich tunlichst vermieden, man betonte den „ Ostmark – Begriff „. So
waren die meisten Schulbücher auch im völkisch alldeutschen oder
marxistisch freiheitlichen Sinn „gleichgeschaltet „. Anschluss um jeden
Preis war der politischen Weisheit letzter Schluss, ohne dabei Gegenliebe
in Berlin zu finden.
Von treuen ungarischen Anhängern und vom Grafen Andrassy
bestürmt, unternahm Kaiser und König Karl von seinem Schweizer Exil aus
zweimal den Versuch, nach Ungarn zurückzukehren, wurde aber vom
ungarischen Reichsverweser Horthy im Stich gelassenen und als Gefangener
in Tihany am Plattensee, festgehalten. England spielte wieder einmal den
Kerkermeister in der Geschichte und brachte den Kaiser und seine Gemahlin
auf die Insel Madeira, wo er am 1. April 1922, sein junges Leben
beschloss.
Immer wieder hat sich in der
Geschichte gezeigt, dass Österreich gerade in dem Augenblick, da es
verloren schien, wie durch ein Wunder neu erstanden ist. Ein solches
österreichisches Wunder hatte sich gerade in der Abwehr des roten und
braunen Terrors wieder ereignet. Besonders die Anschläge des
Nationalsozialismus und seine Verneinung Österreichs haben das schier
entschlafene österreichische Bewusstsein wieder erweckt. Aus den
ursprünglich revolutionären Söldnern
wurde ein wohldiszipliniertes Bundesheer geschaffen und mit dem
Heimatschutz des Fürsten
Starhemberg und Theresienritter Fey
ein Bollwerk gegen
die Parteiarmee „
Republikanischer Schutzbund „
am 12. Februar 1934 mitgeschaffen. Der Unterrichtsminister von
Schuschnigg führte in den Schulen wieder einen vaterländischen
Geschichtsunterricht ein und versuchte als Führer der Ostmärkischen
Sturmscharen die Jugend mit
katholischem Geist zu erfüllen. Die Selbstausschaltung des Parlaments im
Frühjahr 1933 hatte zum Teil die Absicht, die Staatspartei zu stürzen.
Doch das parlamentarische System hatte sich totgelaufen und es kam zu
einem Wendepunkt. Was dann kam war weder Faschismus noch
Nationalsozialismus, es war überhaupt kein -ismus mehr, sondern mit Kanzler
Dollfuß kam ein autoritärer Kurs.
Sein Weg war weder links noch rechts, sondern nach seinem eigenen
Wort.
“ Geradeaus - mittendurch „. In wenigen Wochen
waren Dinge ermöglicht, die mit dem Parlament nicht zu erreichen waren.
Ein Bankengesetz, Zinsfußherabsetzung, Beseitigung der Defizitwirtschaft,
Steigerung der Ausfuhr, Auflösung der braunen und roten Partei,
freiwilliger Arbeitsdienst, das Konkordat um nur einige Leistungen
hervorzuheben. Sein volkstümliches Wort in Paris, London und in Genf
führte im Völkerbund zu der Aussage, man habe eine so befreiende Sprache
wie diese bisher nicht vernommen. Das kleine, vielgeschmähte Österreich
spielte im europäischen Konzert
eine führende Stelle. Die römischen Protokolle zwischen Österreich,
Italien, Ungarn bilden das Rahmenwerk für den Zukunftsbau und betonen die
staatliche Unabhängigkeit Österreichs.
Gegen diesen Genesungsprozess erhebt sich am 12. Februar 1934 der Schutzbund zur dritten und letzten marxistischen Revolte. Doch der blutige Aufstand scheitert überall, nicht zuletzt an der Pflichttreue der Post, Telegraph und Eisenbahn, an der Besonnenheit der Arbeiterschaft, die ihren Anführern und dem Generalstreik widerstanden. An diesem 12. Februar wurde aber auch indirekt der braune Bolschewismus geschlagen. Das befreite Wien und Österreich, wo wieder der Doppeladler seine stolzen Schwingen nach Ätherhöhen breitet, hat wie zur Zeit der Türkennot Europa vor der Barbarei bewahrt und auch für das Deutschtum im Ausland wahre Führungsrolle erwiesen.
Nicht
unerwähnt darf bleiben, dass im Siegestaumel des
sogenannten
" Anschlusses an das Großdeutsche Reich " im
Jahre 1938 erstmals, doch nur einmalig, einige Hundert christlichsoziale Studenten und rote Falken, in einem
gewagten Protestmarsch ( in Graz z.B von der Oper bis
zum Eisernen Tor ) gegen die Abertausenden
gemeinsam demonstrierten. Eine durchaus zu erwartende
Prügelei blieb aus, nachdem " deutsche Ordner" diesen Zug wohl auflösten,
doch mit den Worten :" Lasst die armen Hunde in Ruhe, sie werden bald eine
andere Belehrung erhalten!)
Ostermontag 2000
Otto Pirzl
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Graz,27. Februar 2000