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LESEPROBEN : Die Frau im Jahr 2000!.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-..-.-.-.-.-.-.-.- Die europäische Frau im Jahr 2000 (Leseprobe, Mag.Brigitte Kollar, Oesterreich, 23.9.1999 ) Europa hat sie! Europa will sie! Europa wird sie fördern! Ein ewig waches Thema: Die Gleichberechtigung der Frau! Das Rollenspiel der Frau in unserer Gesellschaft: Frauen in Europa wollen einfach mehr! Der Zusammenstoß verschiedener Kulturen fördert auch die Entwicklung der Freiheiten der Frauen! Die Frau fördert ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung durch Wahrnehmung von Ausbildungsmöglichkeiten in allen Bereichen ihres Lebens! Die Frau von heute verlangt einfach: Gleichwertigkeit von Mann und Frau in der Gesellschaft! Gleichwertigkeit bedeutet aber nicht Intoleranz! The european woman in the year of 2000! Europe it have they! Europe it wanted they! Europe will encouraged they! An awake theme: The equal rights for women! Women in Europe wanted more! The different cultures in Europe are stimulated for the freedom of women! The woman stimulates her own personality with informations in all reaches of her life! The woman of today wants only: Equivalence between men and women in our society! But equvalence don`t no signify untoleration! Brigitte Kollar, 23.9.1999 ========================================================================== Der Mann im Jahr 2000 .-.--.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.--.-.-.-.- LESEPROBEN : ( Auszug aus den Beiträgen von
Christopher Gohl, Deutschland ) Leseprobe
1.Thema : Mehr
Gesellschaft wagen! Versuch einer Aufklärung der postmodernen Generation
You're a teaser, you turn 'em on Dancing Queen, ABBA, 1976 Die '98er' brechen auf - wohin? Woher
kommen wir, und wer sind wir deshalb? Wohin ist am besten zu gehen? Menschen, die wir sind:
Zeit, in der wir leben - und Zukunft, die wir suchen. Diese drei Abschnitte zu
beschreiben, mit einigen Vorurteilen über die Aufklärung aufzuräumen und
solcherart zu einem zeitgemäßen Versuch einer politischen Philosophie meiner
Generation zu gelangen, ist Aufgabe
dieses Beitrages. Postmoderne: Positives, Patchwork, Pragmatismus'Postmoderne', ein in Deutschland leider noch immer kaum bekannter
Begriff, bedeutet grob gesagt die
Verunsicherung alter Wahrheiten, zumal auch aufklärerischer Wahrheiten. Räumte
die Aufklärung noch mit vormodernen Mythen auf, wird sie in der Zeit der
Postmoderne über ihre eigenen Mythen aufgeklärt. Das bringt auf der
erfreulichen Seite einen Abbau aufklärerischer Vorurteile und bedeutet also
Selbstreinigung, mehr Freiheit von Repression, Pluralisierung und
Demokratisierung. Unterschiede zwischen Menschen und ihren Lebensstilen werden
zunehmend normalisiert, anerkannt und zugelassen............................ Der Weg des Pragmatismus vom 'Mittel zum Zweck' hin zum Pragmatismus als
Selbstzweck ist nur kurz. Was heißt schon 'nicht grausam', wo - wie in der
philosophischen Tradition des amerikanischen Pragmatismus - als ethisch gilt,
was funktioniert? Pragmatismus ist das Ergebnis von Rationalismus, der sich
seiner eigenen Zufälligkeit bewusst wurde und nicht mehr weiter weiß. Rorty's
mit Lust betriebene Absage an jegliche letzte Wahrheit aber sägt am eigenen Ast
. Portrait einer pragmatischen postmodernen
Generation: Sozialisation statt Substanz? Schauen wir uns die moderne Sozialisation
unserer Generation doch einmal an: Zeit, in der wir leben, Menschen die wir
sind. Meine These sei vorweggenommen: pragmatisch sind wir, aber weder aufgeklärter
als frühere Generationen, noch interessiert uns Aufklärung wirklich. Sonst könnten
wir nicht den Pragmatismus zum hervorstechenden Handlungsprinzip adeln, denn er
ist eine Tugend, mit der sich auch ein Konzentrationslager führen ließe. Wir sind in einer Umwelt erzogen worden, die aufklärerischer
Errungenschaften (Demokratie, allgemeine Erziehung, Menschen-und Bürgerrechte)
institutionalisiert hatte - das stimmt. Aber Werte erstarren in
Instiutionalisierungen. Sie leben erst, wo sie wieder neu entdeckt werden. Wo
kann die junge Generation Aufklärung als ihr Thema wiederentdecken ?!
................................ Wir und die Aufklärung: Schöne aufgeklärte Welt? Nach Aufklärung streben wir also nicht im
Zustand pragmatischer Normalität, dem der Kampf hiermit erklärt wäre. Wir
sollten gründlich weiterdenken. Sind denn - abseits von Auschwitz - die
Versprechen der Aufklärung eingetreten? Wurde immer alles besser? Haben
Menschen sich aus der Unmündigkeit befreien und zueinander finden in einem
irdischen Paradies der Glückseligkeit und Freude, "alle Menschen Brüder",
spätestens zweihundert Jahre nach dem Sturm auf die Bastille?
.................................. Hätten wir optimistische Antworten auf diese Fragen: wir dürften
Pragmatismus einfordern. Aber ehrlicherweise müssen wir erkennen, dass das
alles so einfach nicht ist mit der Aufklärung, deren Kinder wir historisch
sind. Statt in Frieden leben wir unter den Damoklesschwertern einer entfesselten
Menschheit, nämlich in der Gefahr durch Atomterroristen, unter dem Ozonloch,
auf einer zunehmend ausgelaugten Erde und mit einer ständig wachsenden Bevölkerungszahl,
deren Konsumwünsche das Licht schneller ausknipsen könnten, als alle Aufklärung
Licht ins neue Dunkel je bringen kann.
.......................................... Menschenkinder, Menschenbilder: von Löwen und
demokratischen Seelen Wo ist Würde? Unreflektierte Aufklärung hat sich zur Entmenschlichung verkrüppelt, und "Pragmatismus" ist lediglich das gegenwärtige Stadium dieser unreflektierten Aufklärung. "Ethisch ist, was funktioniert", lautet der Leitsatz der einzigen von Amerikanern vorgebrachten philosophischen Richtung, dem Pragmatismus Ende des 19., zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Neopragmatiker wie der Amerikaner Richard Rorty sind die prominentesten postmodernen Denker. Was heißt Pragmatismus, wo sind seine Grenzen? Pragmatismus in sich kennt keine Werte, und kann deshalb auch Menschen nicht mit Wert besetzen. Pragmatismus kennt nicht menschliche Würde, und wo er sie zu ahnen
glaubt, ist er hoffnungslos naiv. .................................. Vielleicht ließ sich nur unter diesen Umständen
'Bürger sein' neu denken. Vaclav Havel hat in seinen Sommermeditationen
(1992) geschrieben: Die
Bürgergesellschaft, die auf der Universalität der Menschenrechte begründet
ist, ermöglicht es uns nämlich am besten, uns als all das zu verwirklichen,
was wir sind, also nicht nur als Angehörige unseres Volkes, sondern auch als
Angehörige unserer Familie, unserer Gemeinde, unserer Region, unserer Kirche,
unseres Berufsverbandes, unserer politischen Partei, unseres Staates, unserer überstaatlichen
Gemeinschaft - und das alles, weil sie uns vor allem als Angehörige des
Menschengeschlechtes versteht, also als Menschen, als konkrete menschliche
Wesen, deren individuelles Sein seinen primären, natürlichsten und zugleich
universalsten Ausdruck in ihrem Status als Bürger findet, in ihrem Bürger-Sein
im weitesten und tiefsten Sinne des Wortes. ........................... Der Mensch als Bürger seiner Lebenswelten Hört, wie Havel vom Menschen spricht und nicht vom homo oeconomicus, vom homo
politicus, homo faber, oder homo
ludens. Sein Menschen- und Bürgerbegriff ist ein umfassender: "Die
Souveränität der Gemeinde, der Region, des Volkes, des Staates, jegliche höhere
Souveränität hat nur dann einen Sinn, wenn sie von der in der Tat einzigen
originalen Souveränität abgeleitet ist, nämlich von der Souveränität des
Menschen, die ihren politischen Ausdruck in der Souveränität des Bürgers
findet." Autoritäten, heißt das, sind nur dann zulässig, wenn sie in der
Selbstbestimmung über die eigene Ordnung wurzeln, welche zu bewahren zum Zweck
politisch das Selbstbestimmungsrecht der Bürgerin als Maßstab gilt. Wir sollten, wie Claudius Werwigk es anregt,
das Grundgesetz neu diskutieren. Eigentlich müßte es sogar alle 30 Jahre für
jede Generation neu zur Abstimmung stehen. Es ist eine ganz ausgezeichnete
Ordnung, aber in ihrer Interpretation hat sich zuviel obrigkeitsstaatliche
oppressive Denke breit gemacht. Wagen wir statt dessen mehr Gesellschaft, wagen
wir mehr Mensch: mehr menschliche Gesellschaft! ............................................................................................................................. LESEPROBE
2.Thema: Euer
Deutschland
(
Autor Christopher Gohl, Deutschland ) Ein Volksfest ohne Thema : Meine Generation muß sich nicht alles gefallen lassen Das meine ich ernst. Ihr Achtundsechziger, unsere Eltern- und Lehrerinnengeneration, seid die WeltverbesserungssoldatInnen, die für
eine gerechtere Welt kämpften und Eltern wurden, die es zu gut mit uns
gemeint haben. Heute wundert Ihr Euch, warum uns Eure guten Wünsche in der Mehrheit
eigentlich egal sind. Ihr habt uns, verdammt nochmal, zu sehr verwöhnt Wir Kinder Euerer Generation baden doch im trägen Überfluss:
Freundeskreis, Designerklamotten, Partys am Wochenende, Kurzurlaub in New York
zu Silvester. Wir leben im Jetzt. Scheinbar nichts bedroht diesen privaten
Zustand. Aufregendes passiert nicht bei Wahlen oder in den Abendnachrichten,
sondern im Privatleben. Allein dort tragen wir endlich einmal Verantwortung für
irgend etwas und irgend jemanden - wenn auch nur für unsere neue Frisur und uns
selbst. Dafür nennt Ihr uns Egoisten .!............................. Stillstand, Nabelschau, überforderter Staat In anderen Worten, Euer Marsch durch die Institutionen hat zum
Stillstand geführt. Vor dreißig Jahren hat Euch das heimelige unpolitische
Familienleben der Nachkriegszeit nicht mehr gefallen - die Wolldecke über der Couch,
die Blümchengardine vor dem Fenster, der Bauch im Wirtschaftswunder der Fünfziger
und Sechziger und der Geist noch auf dem Exerzierplatz der dreißiger
Jahre. Kräftig durchgelüftet habt Ihr - das war sicher nötig. Alles wurde
"Politik" und "öffentlich", oder mindestens "gegenöffentlich".
Alte Mauern habt Ihr eingerissen, und alle Freiheitskämpfer wurden Brüder, in Nicaragua,
Cuba, Köln oder Vietnam. .......................................... Zweitens: Der Staat, den Ihr erbaut habt, der ändert sich leider nicht.
In Eurem Bestreben der privaten Selbstverwirklichung habt Ihr dem Staat, der Öffentlichkeit, die Realisierung aller Eurer Ideale überantwortet:
Soziale Gerechtigkeit, Vollbeschäftigung, Sicherheit in allen Lebenslagen. Lebensrisiken, Verantwortung habt Ihr staatlich kollektiviert,
abgeschoben. Den Spaß habt Ihr privatisiert - und seid dann gut essen gegangen.
................ . Aber Ihr habt dafür gesorgt, dass wir, Eure Kinder, die dunklen
Seiten des Lebens nicht kennen, weil das Sozialamt und die Bundesanstalt für
Arbeit dafür da sind. Wo also sollten wir das Gefühl ausgebildet haben,
aufgerufen zu sein in unserer eigenen Verantwortung, wo waren wir je ethisch
herausgefordert - außer in Klassenarbeiten im Ethikunterricht? Wo haben wir
gelernt, "Halt" zu schreien, und das gut begründen zu können? Habt
nicht Ihr selbst Eure moralische Verantwortung abgegeben an soziale Einrichtungen des Staates? Ja, ich sage: Die gründlichen deutschen Ämter haben uns dem Leben und
der Verantwortung "entfremdet"Eine Staatsquote habt Ihr erreicht, die ist sozialistisch, und ein Haushaltsloch, das ist enorm. Eure Stahlarbeiter verarscht Ihr seit
zwanzig Jahren mit der Unwahrheit und staatlichen Subventionen, die wir später
werden abzahlen müssen. Euer naive Glaube an Vater Staat, liebe
Achtundsechziger, an den Vater Staat und seine Fähigkeiten, ein wunderbares Leben mit Vollbeschäftigung, totaler Gerechtigkeit, Universitätsabschluß und
Eierkuchen für alle zu garantieren, hat uns heute diese hohe Staatsquote beschert,
diesen Gesetzes- und Bürokratiewust, überlaufene Unis - und letztendlich
einen verdorbenen Magen. Katerstimmung in Deutschland ..................... Mehr Mitmenschlichkeit, weniger Staat!Nicht mehr lange, wenn es nach mir ginge. Es ist an der Zeit für meine Generation, sich aus der Unmündigkeit Eurer Umarmung zu befreien, die
Initiative zu ergreifen und nicht länger anzuerkennen, das Ihr die selbstgekürten,
heimlichen demokratischen Helden der Bundesrepublik sein wollt. Euer selbstgerechter Mythos, Eure 68er-Legende demokratischer Sternstunden,
kotzt mich an. Ich glaube, dass meine Generation die erste vernünftig
demokratische werden wird. .......................................... Und so schlage ich vor, zu einer Dialog-Ethik der persönlichen
Verantwortung zurückzukehren, wie sie uns Martin Buber oder Emmanuel Lévinas eröffnet
haben. Und Tocqueville folgend, müssen wir leider von Eurem starken Staat und
seinen Leistungen Abschied nehmen. Das Fest für's Volk können wir uns nicht länger
leisten. ..................................... Ohne Idealismus kommen wir nicht weit. Ohne Pragmatismus bringen
wir es zu nichts. Es kommt - so hoffe ich (und was bin ich ohne Hoffnung, die ich von Euch
nicht lernte) - eine Generation der Vernünftigen, eine, die
Generationengerechtigkeit verlangt und die Hans Jonas genauso gut kennt wie den Haushalt des
Bundes und die Finanzierbarkeit der Renten. Die auch in Zukunft Spaß haben möchte,
ja. Aber bezahlbar. Moderat und generationengerecht. Es ist eine Generation, die
ich die 89er-plus-X Generation nennen möchte, weil wir seit 1989 wieder Ideale
haben können, und die Sozialstaatsreformen fordert und eine Steuerreform
sowie eine Demokratiereform für mehr Bürgerbeteiligung. Wir fordern eine
konsequente ökologische Marktwirtschaft, Bürgergeld, flexiblere Universitäten,
und eine offene Diskussion über die Idee der Generationenverträge. Wir sind
eine realistische Generation, die Ideen retten will. Und eine, die sich
wieder moralisch entrüsten kann.................................... Wir sind eine Generation, die sich demokratisch unaufregender Mittel
bedient, die sachlich, aber bestimmt auftritt, Stiftungen gründet, Kongresse abhält.
Vielleicht sind wir die erste Generation deutscher Demokraten, die mit
ihrer demokratischen Freiheit unverkrampft umgeht. Und die die Balance finden
kann zwischen privatem Spaß und öffentlicher Anstrengung. Und die insofern von Euch doch gelernt hat: daß öffentliche
Verantwortung persönlich ist und bleibt, und dass für uns alle schmerzhafte
Entscheidungen notwendig sind, die wir gemeinsam treffen müssen, auch mit denen
unserer Generationengenossen, die Ihr zu sehr verwöhnt habt, die sich noch
nicht engagieren. Christopher
Gohl, BRD., 8.Oktober 1999 Christopher Gohl, 24
Jahre, Student der Politikwissenschaften in Potsdam, zuvor Georgetown University
und Tübingen. Humanistisches Gymnasium scheint noch immer voll durchzuschlagen. ( Anmerkung Webmaster : Beide Themen liegen bereits ausgearbeitet vor.
Die Veröffentlichung dieser umfangreichen Ausarbeitungen erfolgt aber , wie
alle ausgeschriebenen Themen der Homepage EUROPA , in der ersten Woche des
Jahres 2000 )
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