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07.06.2009 05:00
![]() Die Kleine-Redakteure Christian Penz und Robert Preis fuhren mit Otto Pirzl nach Tragöß Foto: Erwin Scheriau Es
ist einfach unglaublich, wie viele schöne und herrliche Fleckerln es in
unserer Steiermark gibt. Immer wieder blättere ich in der Kleinen
Zeitung durch die Fotos der Platzwahl. Wir Steirer können stolz sein.
Ihr Otto Pirzl, im 89. Lebensjahr, der leider nimmer alle diese Fleckerln aufsuchen kann."
Diese Zeilen haben unsere Redaktion vor kurzem erreicht. Bald stellte
sich heraus, dass es der größte Traum des Grazers Otto Pirzl ist,
endlich wieder einmal den Grünen See in Tragöß zu besuchen. "Ich habe
nämlich die glücklichste Zeit meines Lebens an diesem See verbracht.
Meine Maturareise führte mich schon dahin, und dann die wunderbaren
Jahre als Lehrer." Einziges Handicap für ein Wiedersehen mit seinem
Lieblingsfleckerl: "Seit zehn Jahren habe ich keinen Führerschein mehr,
alle Angehörigen leben im Ausland und mit dem Postbus schaffe ich diese
Reise nicht mehr. Das wäre dann eine Weltreise für mich." Schulleiter in Tragöß-Pichl. Otto Pirzl war von 1945 bis 1950 Schulleiter in Tragöß-Pichl, danach elf Jahre lang Direktor der Schule in Tragöß-Oberort, ehe er nach Graz kam. Er hielt sich Ziegen ("Die Milch war gut gegen die Folgen meiner Malaria, die ich mir in Afrika eingefangen habe") und traf sich täglich mit dem Pfarrer und dem Oberförster. Er organisierte auch das erste Wanderkino der Region, gründete die erste Raika-Filiale im Ort ("In einem Zimmer stand der Tresor, im anderen warteten die Bauern aufs Milchgeld"), "und ich spazierte täglich zum Grünen See. Denn dieser Ort ist das schönste Platzerl, das man sich denken kann. Das smaragdgrün schimmernde Wasser am Fuße der Pribitz. Zeitlos schön."
Leuchtende Augen.
Und spätestens als die Gipfel von Pribitz und Meßnerin auftauchen,
kommt ein Leuchten in die wasserblauen Augen des Grazers. "Da", ruft
Pirzl plötzlich und zeigt auf die Talstation des Tragößer Schlepplifts,
"da hab' ich damals meine Ziegen gehalten." Ein paar hundert Meter
weiter aufgeregt: "Das war meine erste Schule in Pichl, dort drüben ist
der Galgenwald, und da unten hat der Bürgermeister gewohnt. Mein Gott,
diese Häuser da auf dem Hang gab's damals alle noch nicht." Je näher
der Grüne See kommt, desto mehr blüht Otto Pirzl auf und sprudelt der
wache Geist des 89-Jährigen über.
CHRISTIAN PENZ, ROBERT PREIS
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